Vorgestellt: Bundesstützpunkt RSG Berlin

Talenteschmiede der Gymnastinnen in Berlin

Beim Besuch des Berliner Bundesstützpunktes Rhythmischen Sportgymnastik (BSP RSG) treten wir in eine konzentrierte Atmosphäre ein und erhalten einen Einblick in die finale Vorbereitungsphase der DJM und DM. Die beeindruckende Kulisse des Kuppelsaals im Haus des Deutschen Sports im Berliner Olympiaparks bietet mit seiner enormen Höhe von 17 m eine optimal geeignete Trainingshalle für die Rhythmische Sportgymnastik (RSG).


Die Trainerinnen, Trainer und Gymnastinnen heißen uns im Bundesstützpunkt willkommen und setzen ihr Training fort. Es ertönt Musik und die 14-jährige Mia Lietke probt, unter Anleitung ihrer Trainerin Anzehlika Lepekha, ihre Kür für die Deutschen Jugendmeisterschaften.

Wenn die Tribüne, wie bei unserem Besuch, nicht mit Publikum besetzt ist, sind dort lebensgroße Roll-Ups der aktuellen und ehemaligen BSP-Gymnastinnen ausgestellt. Das verleiht dem Training ein besonderes Flair.

Da sich der künftige Ballettraum noch im Bau befindet, führt Ballettmeister Marat Aliev sein Training mit mobilen Ballettstangen ebenfalls im Kuppelsaal durch. Weil mehrere Trainingsgruppen zeitgleich trainieren, muss das Training sehr strukturiert und diszipliniert durchgeführt werden. Innerhalb der Trainingseinheit wechseln die Gruppen bspw. von der Ballettstange auf die RSG-Fläche.


An diesem Tag wird die leitende Verbandstrainerin Anzehlika Lepekha von der bulgarischen Gasttrainerin Nadia Alexandrova unterstützt. „Wir bemühen uns um einen Erfahrungsaustausch mit internationalen Trainerinnen, um die Gymnastinnen bestmöglich auf ihre Wettkämpfe vorzubereiten“, erklärt Uta-Susanne Müller, TK-Vorsitzende RSG/Gymnastik im BTFB. „Auf Kaderlehrgängen tauschen sich unsere Trainerinnen außerdem intensiv mit den anderen Trainerinnen auf nationaler Ebene aus.“


Zu den Grundsätzen des BSP RSG Berlin zählt neben der sportlichen Ausbildung, welche einen langfristigen Leistungsaufbau der Gymnastinnen beinhaltet, auch die Persönlichkeitsentwicklung.

Alle am BSP haupt- und ehrenamtlich Tätigen unterstützen die DTB- Kampagne „Leistung mit Respekt“. Es ist wichtig, die jungen Athletinnen charakterlich stark zu machen, sie zu mündigen Sportlerinnen auszubilden und auch auf ein sinnvolles Leben nach dem aktiven Leistungssport vorzubereiten. Alle Gymnastinnen bekommen die Möglichkeit, ab der 11. Klasse eine Trainer- und Kampfrichterausbildung zu absolvieren.


Zu den sportlichen Zielen gehört es, hervorragende Ergebnisse bei nationalen Wettkämpfen zu erreichen, sich auf internationalem Parket zu behaupten sowie als Mitglied der Nationalgruppe an Olympischen Spielen teilzunehmen.


Die Aufnahme an den Bundesstützpunkt wird ab der 5. Klasse ermöglicht. Dieser ist vom DTB-Kaderstatus bzw. den Sichtungsrichtlinien abhängig. Momentan trainieren 15 Gymnastinnen im Alter ab 11 Jahren am Bundesstützpunkt. Neben dem Kuppelsaal werden die Athletinnen in weiteren Hallen im Olympiapark trainiert.


Im Jahr 2018 erhielt das DTB-Turnzentrum Berlin den Titel Bundesstützpunkt. Inzwischen besteht das aktuelle 6-köpfige RSG-Nationalteam Gruppe aus drei Berlinerinnen, allen voran Kapitänin Nathalie Köhn (1. VfL FORTUNA Marzahn) und, seit letztem Sommer auch Anja Kosan (SC Siemensstadt) und Francine Schöning (Berliner TSC).


Außerdem wird seit Anfang 2022 eine Juniorennationalmannschaft Gruppe aufgebaut. Zwei junge Berlinerinnen, Tatjana Scheifler (1. VfL FORTUNA Marzahn) und Eirini Gagas Obiol (Berliner TSC), sind für dieses Projekt nach Schmiden umgezogen.


Momentan gehören zu den hoffnungsvollsten Talenten Helena Ripken (VfL Zehlendorf), Mia Lietke und Neele Arndt (beide Berliner TSC). Kürzlich gewann Helena Ripken beim Slavia Cup in Sofia den Mehrkampf der Meistklasse und holte drei Silbermedaillen in den Finals mit Reifen, Ball und Band. Mia Lietke konnte sich bei diesem Wettkampf in der Juniorenklasse die Bronzemedaille im Mehrkampf und den 2. Platz im Reifenfinale sichern.


Der Bundesstützpunkt gibt aber nicht nur erfolgreiche Talente an das Nationalmannschaftszentrum in Schmiden ab, er erhält auch Zuwachs mit Talenten aus andere Landesturnverbänden. Durch die unmittelbare Nähe zur Sportschule im Olympiapark, der Poelchau Schule, ist das Hochleistungstraining optimal an den Schulalltag angepasst.


Der BSP hilft in der aktuellen Situation auch vielen ukrainischen Nachwuchstalenten. Dazu wurde, in Zusammenarbeit mit dem SC Charlottenburg, eine Trainerin aus der Ukraine eingestellt, die die sehr jungen Gymnastinnen betreut.


Lisa Pollack

 


Infos zum Bundesstützpunkt


Bundestützpunkt RSG Berlin
Prinz-Friedrich-Karl-Weg 1
14053 Berlin


Leitung:
Alexander Stolpe, Bundesstützpunktleiter
Mail: alexander.stolpe@dtb.de


Foto: Torsten Conradt

Infos zu den Trainer*innen


Anzehlika Lepekha, leitende Verbandstrainerin
Lizenzen: A-Lizenz des DOSB (Level 3 der FIG)
Stationen als Trainerin: seit 2014 in Berlin, davor Ukraine, Südafrika, Namibia, Wattenscheid


Alexandra Faber, Landestrainerin
Lizenzen: A-Lizenz des DOSB (C-KaRi)
Stationen als Trainerin: 2018 am BSP Berlin, vorher OSC, BTFB


Sonja Kujawski, Verbandstrainerin & Kampfrichterverantwortliche BTFB
Lizenzen: A-Lizenz (Kari A-Lizenz, FIG Level)
Stationen als Trainerin: 2020 am BSP Berlin, davor BTFB, TSG Steglitz, SV Dallgow


Marat Aliev, Ballettmeister BSP Berlin
Stationen: seit 2018 am BSP Berlin


Dr. Katja Kleinveldt, Lehrertrainerin an der Sportschule Olympiapark
Lizenzen: A-Trainerlizenz des DOSB, Level 3 der FIG, Kampfrichter A-Lizenz sowie FIG-Level
Stationen als Trainerin: 2008 in Berlin, davor u.a. Südafrika, Japan und Taiwan, dazwischen Verbandstrainerin und Bundestrainerin


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