Jens-Uwe Kunze

Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 5 (September/Oktober 2023)

 


Zur Person

Jens-Uwe Kunze (59) ist Geschäftsführer des SC Siemensstadt e.V. Die 6.341 Mitglieder (davon 4.191 im BTFB) des Vereins finden im Bezirk Spandau Sportangebote in 20 Abteilungen. In der Geschäftsstelle sind 32 hauptamtlich Mitarbeitende beschäftigt.

 


Der SCS zeichnet sich durch eine große Vielfalt, durch eine starke ehrenamtliche Mitwirkung, eine starke Organisationskraft und einen großen Zusammenhalt aus. Mal davon abgesehen, dass viele kommerzielle Anbieter auch tolle Angebote und meistens in schönerem Ambiente anbieten, können wir doch mit sozial verträglichen Mitgliedsbeiträgen und Gebühren punkten. In den Abteilungen spielen dann natürlich auch das Gemeinschaftsgefühl, das sportliche und gesellschaftliche Miteinander in der Gruppe und damit auch die soziale Geborgenheit eine sehr große Rolle. Und dieses schaffen wir auch nicht nur in den Abteilungen, sondern auch abteilungsübergreifend.


Besonders stolz macht uns die Entwicklung nach der Pandemie. In allen Bereichen haben wir die Mitgliederzahlen in den Abteilungen bzw. in den Kursen von vor Corona übertroffen bzw. durch neue Angebote kompensieren können. Der Zusammenhalt ist im Verein durch die Durchführung gezielter Maßnahmen wie Sport-Veranstaltungen, gemeinsame Aktivitäten wie das Weihnachtssingen oder der Sportlerball und dem regelmäßigen Austausch aller Verantwortlichen deutlich gestiegen.


Die Auszeichnung mit dem Kinderschutzsiegel in unserem Verein hat eine große Freude ausgelöst. Immerhin fast 300 Übungsleiter/innen und alle hauptamtlichen Mitarbeiter/innen wurden ausgebildet und zertifiziert. Das Zusammenführen unterschiedlicher digitaler Prozesse in der Mitgliederverwaltung, der Buchhaltung und im Kundenservice führen zu ersten Einsparungen von Mitarbeiterzeit und dadurch zur Verbesserung unserer anderen Serviceleistungen. Die Auslastung des Sportcentrums konnte durch die Integration weiterer Institutionen erheblich gesteigert werden.


Besonders stolz macht uns hierbei auch die vor zwei Jahren ins Leben gerufene Sommersport-Offensive. Verschiedene Aktivitäten besonders in den Sommerferien, generieren neue Mitglieder in den Abteilungen. So ist besonders das Sommer-Sportcamp in diesem Jahr mit über 500 Kindern zu nennen.


Weiterhin sehr positiv sehen wir eine Stabilisierung unseres 32-köpfigen hauptamtlichen Mitarbeiterteams. Alters- aber auch personenbedingte Ausscheiden haben zu einem großen Wechsel beim Personal geführt. Erfreulicherweise sind alle Personalstellen besetzt und es hat sich ein hochmotiviertes und gutes Team gebildet.


Probleme bereiten momentan sehr aktuell die Energiekosten. Hier sind wir bemüht, durch vielfältige Einsparungen und technische Verbesserungen, die ausufernden Kosten im Griff zu behalten. Weiterhin müssen wir aktuell einen Sanierungsstau in unserem Sportcentrum abarbeiten, der sehr viel Zeit und Energie fürs Ehren- und Hauptamt erfordert. Erfreulicherweise haben wir mit dem Berliner Sportsenat einen sehr kooperativen Partner an unserer Seite.


Unsere größten Herausforderungen sind kommende Sanierungsarbeiten an der Sportstätte mit dem Schwimmbad und den vielen Bewegungsräumen. Dies ist dringend notwendig, um den 60.000 neuen Bewohnern im Umfeld von Siemensstadt in den nächsten Jahren eine sportliche Heimstatt zu bieten. Dazu findet momentan eine Zukunftsstudie „Smart-vernetztes Sport-, Aktiv- und Lebenswelten Entwicklungskonzept“ mit dem Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam zur Entwicklung unser Outdoor-Aktivitäten statt. Wir sind sehr auf die Ergebnisse dieser umfassenden Studie und deren zukünftige Umsetzung gespannt.


Weitere Themen für die künftige Entwicklung sind die Bindung von Kindern- und Jugendlichen an unseren Sportverein, die Digitalisierung, Finanzierungsfragen und die Bewältigung von Umwelteinflüssen auf das Sporttreiben und den Sportstätten wie z.B. die notwendige Verschattung.


Fachverbände, konkret der BTFB, können uns resp. die Mitglieds-Vereine durch sehr gute Übungsleiter- und Trainerausbildung, starke Lobbyarbeit, die Stabilität der preiswerten Beiträge und durch die Vernetzung der Vereine unterstützen.


Mein persönlicher Wunsch für die Zukunft des Vereins: Mich bewegt der Krieg in der Ukraine und seine globalen Auswirkungen sehr. Ich wünsche mir Frieden in Europa und in der gesamten Welt, damit ist auch meinem Verein sehr geholfen.

 


Foto: privat


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