Special Olympics World Games Berlin 2023

Ein Event, das wir für immer im Herzen tragen

Die Special Olympics World Games 2023 in Berlin wurden zu einem großartigen Fest des Sports und der Begegnung – emotional, begeisternd und unvergesslich. Sie haben die Wahrnehmung von Menschen mit geistiger Behinderung in der Öffentlichkeit verändert und gezeigt, wie Inklusion gelingen kann. Akteure, unter ihnen einige, die auch in BewegtBerlin 3-2023 (BewegtBerlin 3-2023 | (btfb.de) zu Wort kamen, berichten von ihren Eindrücken und Erlebnissen.


Sven Albrecht, CEO der Weltspiele und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von Special Olympics Deutschland (SOD)

Die Special Olympics World Games Berlin 2023 waren ein voller Erfolg und ein großer Meilenstein in der Geschichte von Special Olympics Deutschland. Wir sind zusammen über uns hinausgewachsen. Wir haben es geschafft, den Athletinnen und Athleten hier eine ganz besondere Bühne zu bieten. Ich bin sehr glücklich über die großartige Resonanz hier in Berlin und ganz Deutschland. Ganz besonders wichtig ist uns, dass wir dank der einmaligen Medienallianz neue Standards in der Berichterstattung setzen konnten.


Mit dem Ende der Spiele beginnt unsere nächste Aufgabe: Wir möchten den Schwung der Spiele in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren nutzen, damit Menschen mit Beeinträchtigungen dauerhaft in der Gesellschaft selbstbestimmt sichtbar sind. Die Zeichen dafür stehen gut: Special Olympics ist durch die Weltspiele viel mehr Menschen als bisher bekannt geworden. Nicht nur in Berlin, sondern im ganzen Land. Durch das Host Town Program sind in vielen Kommunen langfristig wirkende Inklusions-Programme entstanden. Und mit #ZusammenInklusiv ist eine Dachmarke entstanden, die nachhaltig inklusive Strukturen in Deutschland schaffen und ausbauen soll. Jetzt gilt es, die Kraft der Spiele in den Alltag zu tragen. Dies kann uns nur mit breiter gesellschaftspolitischer Unterstützung gelingen, um die wir werben. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Arbeit der letzten Wochen und Monate weiter Früchte trägt und Menschen mit Beeinträchtigungen noch mehr Mitbestimmung und Teilhabe erfahren.


Martin Hartmann, Vizepräsident BTFB und DTB

Mich haben die Wettbewerbe im Turnen und der RSG überrascht und begeistert – die Leistungen, das Ambiente, die großartige Stimmung. Ich war auch vor Ort, als vor dem City Cube eine lange Warteschlange stand: alles Zuschauer, die Turnen sehen wollten! Besonders beeindruckt hat mich Luisa …. Sie ist eine sehr gute Turnerin und wurde zu einem der Stars der Spiele. Sie und die anderen, die wir gesehen haben - das sind Turnerinnen und Gymnastinnen, sie gehören zu uns! Es ist höchste Zeit, in unseren Verbänden Formate zu entwickeln und Möglichkeiten zu schaffen, damit wir Athletinnen und Athleten mit Behinderung künftig von vornherein einbeziehen können.


Claudio Preil, Geschäftsführer BTFB

Es war ein bereichernder Einblick in eine Sportgroßveranstaltung der ganz besonderen Art. Von dieser Herzlichkeit und Freude können sich manche Sportevents eine riesengroße Scheibe abschneiden. Wer hier dabei war, kann gar nicht anders als sich auf mehr zu freuen. Für mich war das ein weiterer Beleg dafür, dass Olympische Spiele in Berlin kommen müssen. Wir haben hier die Möglichkeit ein Zeichen für Frieden, Sport und Nachhaltigkeit in die Welt zu senden.


Louisa Schmiege, Trainerin vom Showteam REVERSE

Als die Anfrage eintraf, ob wir bei der Pre-Show der Opening Ceremony der Special Olympic World Games 2023 im Olympiastadion mitwirken wollen, waren wir aus dem Häuschen! Erst eine Woche zuvor hatten wir Premiere mit unserer neuen Choreografie „Na'vi – Reise nach Pandora“ als Avatare beim Landesfinale „Tuju-Stars“ in Berlin und konnten uns den Titel holen, eine Woche später, stand die Eröffnungsfeier an. Bereits die Proben im Olympiastadion ließen unsere Aufregung steigen. Einige unter uns konnten es bis zum Schluss nicht glauben und fragten stets, ob wir uns sicher seien, dass wir IM und nicht vor dem Stadion auftreten würden.


Nach einer langen Generalprobe am Freitag, war es am Samstag soweit. Die Aufregung der 38 Akrobat*innen war immens. Die ersten Takte der Musik ertönten und alle schlüpften in ihre einstudierten Rollen, als würden sie nie was anderes gemacht haben. Der Auftritt lief fehlerfrei. Die Stimmung war der Hammer, das Publikum applaudierte lautstark. Strahlende Gesichter verließen die Auftrittsfläche, alle waren wir überwältigt. Es war der absolute Wahnsinn! Wir wurden anschließend zahlreich angesprochen, hielten für Fotos hin und haben unglaublich viel positives Feedback erhalten.


Während des Einlaufes der Nationen hielten wir uns unten im Olympiastadion auf, bereit für unseren nächsten Einsatz. Wir feierten und tanzten mit Menschen aus aller Welt, die Atmosphäre war unfassbar! Spontan kamen viele Athlet*innen aus den Nationen zu uns für einen gemeinsamen Schnappschuss mit uns als Avatare.


Nach dem Einlauf der Nationen durften wir beim Showact „Unbeatable together“ mitwirken. Das Olympiastadion war bereits voll und die fröhliche und ausgelassene Party-Stimmung der Athlet*innen und die der Zuschauenden schwappte nur so über. Da wir in unseren Kostümen aufliefen, erkannte uns das Publikum wieder und es gab tolle Resonanz!


Beim Finale standen wir beim Song „Are you ready“ erneut auf der Fläche und performten den offiziellen Tanz der Special Olympics auf der Tartanbahn. Dann das Feuerwerk als krönenden Abschluss... Ein absolut unvergleichliches Erlebnis, das alle für immer in ihren Herzen tragen werden, ein weiterer „magic moment“ mit der Reverse-Familie! Ein großes Dankeschön an alle, die uns das ermöglicht haben!


Daniela Huhn, Badminton Athletin im TeamSOD und Mitarbeiterin der SOD-Geschäftsstelle

In den ersten Tagen war ich ein bisschen traurig über unseren vierten Platz im Unified Wettbewerb, wir hatten uns so gut vorbereitet! Aber dann kam das Finalspiel im Einzel. Mein ganzer Fanblock war da – meine Kollegen von der SOD-Geschäftsstelle. Und sogar das DOSB-Präsidium, aber das habe ich erst hinterher erfahren. Ich war sehr konzentriert, aber natürlich habe ich gehört, dass mich alle angefeuert haben. Und ich habe gewonnen! In dem Moment, als das feststand, lag ich einen Moment lang auf dem Boden – aber dann habe ich mich feiern lassen! Dass ich bei Weltspielen in meiner Heimatstadt Gold gewonnen habe, das macht mich stolz, auch für TeamSOD und das werde ich mein Leben lang nicht vergessen.


Wolfgang Willam, als Experte Mitglied der "Working Group" für die Sportarten Turnen und RSG

Hier beim Turnen war ein großes Spektrum an sportlichen Leistungen zu sehen. Es ist gut, dass diese Weltorganisation praktisch allen die Möglichkeit gibt, hier teilzunehmen. Die Klassifizierungen vor den Finals sind wunderbar, so haben auch alle Freude, sich untereinander zu messen.


Tom Hauthal, Delegationsleiter vom TeamSOD, im Hauptamt Sportdirektor von Special Olympics Deutschland

Die Wettbewerbe, der Sportstätte und die Bedingungen, die wir den Athletinnen und Athleten in beiden Sportarten hier geboten haben - das hat alles gut funktioniert, auch durch die Zusammenarbeit mit den Fachverbänden schon in der Vorbereitung. Hinzu kam wie an allen Sportstätten die unglaubliche Begeisterung, das Miteinander und die Freude am Sport, das waren für alle Beteiligten unvergessliche Momente.


Und natürlich sind wir als deutsche Delegation sehr, sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Turnerinnen und Gymnastinnen! Jetzt muss es uns gemeinsam mit dem DTB, mit dem wir ja schon seit einigen Jahren kooperieren, darum gehen, die schon aktiven Athletinnen und Athleten mit Behinderung in beiden Sportarten zu finden, weitere zu interessieren und gemeinsam mehr Trainingsmöglichkeiten in Vereinen zu schaffen und auch weitere Wettbewerbe zu ermöglichen.


Kim Bui, DTB, ehemalige Olympia-Turnerin

Als ich vom Organisationskomitee für die Weltspiele angefragt wurde, habe ich sofort zugesagt! Die Stimmung hier ist unglaublich, das konnte ich mir so nicht vorstellen. Zur Vorbereitung habe ich mir Videos angeschaut. Es ist hier so eine unglaubliche Atmosphäre, so eine tolle Stimmung. Da ist so viel Freude pur dabei. Ein Miteinander, was ich vorher noch nie so erlebt habe. Es macht riesigen Spaß, hier mit dabei zu sein und zu moderieren. Es ist einfach toll, dass auch zwei Turnerinnen aus Deutschland bei den Wettbewerben mitmachen. Das ist etwas ganz Besonderes.


Lara Tetzner, Co-Trainerin in der Berliner Turnerschaft

Mit unseren Tanzauftritten durften wir ein Teil der Special Olympics in Berlin werden. Es war ein wundervolles und erinnerungsreiches Erlebnis für uns. Wir konnten uns mit den Athleten aus anderen Ländern austauschen und mit ihnen gemeinsam tanzen.


Stefan Heine aus der Tanzgruppe „Tanzperium“

Wir sagen Dankeschön für die schöne Zeit! Es hat Spaß gemacht und mir alle Wünsche erfüllt. Ich habe die ganze Woche getanzt und viel gesehen. Die Show im City Cube hat mir am meisten gefallen.


Sophie Tetzner – Tanzgruppe „Integrations“

Wir bedanken uns bei dem Special Olympics-Team und allen Beteiligten für die Planung und Organisation. Es war ein großartiges Erlebnis, auf der Bühne zu stehen und zu sehen, was wir alle gemeinsam bewirkt haben. Die Stimmung des Publikums, die uns trotz der hohen Temperaturen weiter angetrieben hat. Es war ein großartiges Fest, das die Herzen vereinte und leider viel zu schnell zu Ende ging.


Dominic Frobel – Tanzgruppe „Tanzperium“

Ich war überrascht, wie viele Veranstaltungen es zu diesem Event gab. Diese Freundlichkeit von Menschen, die man nicht kennt, fand ich super. Ich hatte sehr viel Spaß in dieser Zeit. Meine Gefühle kann ich gar nicht in Worte fassen, ich bin positiv überwältigt. Ich habe die beste Sportart für mich gefunden. Das Tanzen tut mir gut.


Anja Bier, Trainerin der Gruppe „Gymmixx“ vom 1. VfL Fortuna Marzahn

Es war ein echtes Highlight, dort auftreten zu dürfen und hat den Mädels, glaube und hoffe ich, den „Horizont erweitert.“


Anja Meyer, TSV Spandau

Vielen Dank für dieses tolle Event – wir hatten mega viel Spaß!


Norman und Nicole vom Wohn-Beirat „Wilde Füchse“ der RBO-Inmitten gGmbH in Berlin-Lichtenberg

Wir, der Wohn-Beirat „Wilde Füchse“ der RBO-Inmitten gGmbH in Berlin-Lichtenberg, waren so überrascht von der wunderbaren Host Town-Zeit. Die Sportlerdelegation von den Fidschi-Inseln haben wir durch unseren Stadtbezirk begleitet und ihnen viele Sehenswürdigkeiten gezeigt. Es gab tolle Erlebnisse, u.a. im Sportforum Hohenschönhausen beim Eislaufen, in unserer Wohngemeinschaft in der Spittastraße und im Pferdesportpark in Karlshorst. Wir hatten viele gemeinsame und freundschaftliche Begegnungen mit der Sportlerdelegation. Die Zeit war einzigartig, ganz toll … und einfach unvergessen



Foto: LOC/Florian Conrads


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