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BTB-Modellprojekt Mentoring

Datum: 09.06.2006

"Mehr Frauen in Führungspositionen" – diese Forderung hören wir seit vielen Jahren besonders von Frauenvertreterinnen verschiedener Institutionen im Sport. Immer wieder sehen wir uns mit den blanken Zahlen über den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen im Sport konfrontiert.
Wirkliche Veränderungsideen wurden aber bisher kaum geboren, zumal gerade in Turnvereinen und -verbänden überdurchschnittlich viele Frauen wichtige Positionen besetzen und wesentliche ehrenamtliche Tätigkeiten leisten. Dennoch ist auch bei uns ein Mangel an weiblichen Führungskräften in Vereinsvorständen oder -abteilungen nicht zu übersehen.

Mit dem Projekt "Mentoring im Sport" wollen wir dieses Defizit schrittweise beheben und Frauen nachhaltig für Führungspositionen gewinnen und qualifizieren.

Angelehnt ist das Vorhaben an das DTB–Modellprojekt »Coaching für Frauen im DTB« und den von Prof. Gertrud Pfister geschriebenen Leitfaden »Mentoring in Turn- und Sportvereinen«. Das Projekt wurde durch den Frauenausschuss des Deutschen Turner-Bundes unter Leitung der Vizepräsidentin, Inge Voltmann-Hummes, initiiert und wird nun bundesweit erstmalig durch den BTB umgesetzt.

In der Entwicklungsphase war uns besonders wichtig, dass wir nicht an den Realitäten vorbei handeln, sondern wirklich praktikable und sinnvolle Lösungen anbieten können.

Großes Interesse zum Auftakt


Wer an der Auftaktveranstaltung am 8. Juni 2006 im Roten Rathaus teilgenommen hat, konnte erleben, dass dies eindrucksvoll gelungen ist. BTB-Präsident Frank Ebel konnte mehr als 80 Frauen aus Berliner Vereinen begrüßen, die sich in Anwesenheit von LSB-Präsident Peter Hanisch mit dem Projekt vertraut machten. Inge Voltmann-Hummes, die selbst die Präsentation im Roten Rathaus leitete, zeigte sich sehr erfreut über die große Resonanz, die das Projekt bereits mit der Auftaktveranstaltung erfahren hat.

Auch wenn es wegen diverser Ausarbeitungen und Studien zu diesem Thema sehr wissenschaftlich und kompliziert wirken mag, funktioniert Mentoring doch ziemlich einfach: bereits in Führungspositionen tätige Frauen (Mentorinnen) geben ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Kenntnisse an Frauen (Mentees) weiter, die interessiert sind, Aufgaben im Sport zu übernehmen.

Erste Tandems nehmen Projekt in Angriff


Wenn dies regelmäßig, zu konkreten Themen und mit Ausbildungsmodulen untermauert praktiziert wird, sollte der Erfolg nach zwölf Monaten durchaus messbar sein.

»Ich finde die Idee äußerst gut und möchte meine 15-jährigen Erfahrungen gern an junge und gewillte Frauen weitergeben. Ich werde engen Kontakt zu meinem Mentee halten und praktische und theoretische Hilfe geben«, so Heike Brömse, Präsidiumsmitglied beim SC Siemensstadt Berlin e.V.

So wie Frau Brömse haben sich bereits vor dem Auftakt 14 Mentorinnen bereit erklärt, am Projekt aktiv mitzuarbeiten. Dieser positiven Haltung unserer aktiven Frauen im Berliner Turnerbund ist es zu verdanken, dass bereits jetzt einige so genannte Tandems entstanden sind, die gemeinsam das Projekt über ein Jahr in Angriff nehmen.

Wer interessiert ist, bei »Mentoring im Sport« mit zu arbeiten, kann sich noch bis Mitte August 2006 im Berliner Turnerbund anmelden.





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