Carolin Feist

Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 5 (Oktober/November 2022)

 


Zur Person

Die 33-jährige Carolin Feist ist Vorsitzende der Berliner Turnerjugend, Mitglied im TV-Nordost, Studentin, Wirtschaftsingenieurin für Umwelt und Nachhaltigkeit.

 


Mein Engagement für das Thema Kinderschutz hat auch mit meinem Beruf zu tun. Ich bin Erzieherin und habe unter anderem in verschiedenen Wohngruppen, Kriseneinrichtungen und Kindergärten gearbeitet. Überall traf ich auf Kinder, die bereits schlimme Erfahrungen hinter sich haben und nicht richtig geschützt wurden. Kinder können von Erwachsenen auf so vielen Ebenen verletzt und psychisch langfristig geschädigt werden. Es ist unsere Aufgabe als Bezugspersonen, hinzuhören und sich für die Kinder einzusetzen.


Die Aktivität in der Gruppe, der Sport im Verein, das ist für viele Kinder ein Zufluchtsort. Ein Ort ohne Verpflichtungen, mit Spaß an der Bewegung. Man kann Freunde treffen und sich austauschen, schauen, was man alles schafft und über sich hinauswachsen. Genau dieser Ort muss sicher sein! Und dafür setzte ich mich ein.


Es ist wichtig, die Trainer*innen zu schulen. Sie feinfühlig an das Thema Kinderschutz heranzuführen und darin auszubilden, gefährliche, falsche, schädigende Situationen zu erkennen und sicher zu handeln, falls es notwendig ist.


Ich bin Mitglied in der AG Kinderschutz vom BTFB/der BTJ. Dort besprechen wir aktuelle Themen. Derzeit bereiten wir die Kinderschutz-Sport-Konferenz vor und planen Kinderschutz-Calls zum Thema „Ausbildung Kinderschutzbeauftragte in den Vereinen“. Wir vergeben auch den Kinderschutz-Preis, der anlässlich der BTFB-Awards verliehen wird.


Wir arbeiten sehr gut mit dem Kinderschutzbund Berlin zusammen. Sabine Bresche ist eine riesige Unterstützung in unserer AG. Ihr Fachwissen und ihre jahrelangen Erfahrungen auf dem Gebiet des Kinderschutzes sind eine wichtige Unterstützung für uns. Eng ist auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Turnerjungend. Wir sind sehr stolz darauf, dass Caroline Sümnick als Kinderschutz-Beauftragte aus Berlin dort vertreten ist. Wir wissen, dass mit ihr dieses Thema mehr und mehr Relevanz erreicht. Und natürlich arbeiten wir mit den Vereinen zusammen, tauschen uns über Erfahrungen aus und planen weitere Calls.


Die Vereine sind stolz drauf, wenn sie das Kinderschutz-Siegel des LSB erhalten. Es zeigt nach innen und außen, dass dieses Thema in dem Verein behandelt wird. Dass Kinder sich dort sicher fühlen können und dass die Trainer handlungsfähig sind, falls es notwendig sein sollte. Ich hoffe, dass noch mehr Vereine dieses Siegel erhalten werden und wir in Berlin somit einen großen und wichtigen Schritt in die richtige Richtung gehen!


Als unsere wichtigsten Aufgaben in nächster Zeit sehe ich das Aufklären und Schulen der Trainer*innen und dass es in jedem Verein eine Kinderschutzbeauftragte oder einen Kinderschutzbeauftragten gibt. Und dass die Kinder darin geschult werden, richtig NEIN oder STOPP zu sagen, damit Täter gar keine Chance mehr bekommen zu handeln. Ganz wichtig ist auch, das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen, wie mit unserer Kinderschutz-Sport-Konferenz im Januar 2023.


Wir wollen mit der Konferenz in der Öffentlichkeit zeigen, dass uns dieses Thema am Herzen liegt und wir etwas bewegen wollen – und das am besten mit der Unterstützung der Politik. Und vor allem sollen die Teilnehmenden an diesem Tag etwas lernen und in ihre Vereine mitnehmen können. Damit alle damit zu tun haben und wir alle für den Schutz der Kinder eintreten können!

 


Foto: Juri Reetz


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Kinderturnen in Berlin


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