Monika Engel

Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 2 (März/April 2021)

 


Zur Person

Monika Engel (70) ist Gymnastiklehrerin, Erzieherin, Übungsleiterin in der Gymnastikabteilung des TuS Lichterfelde und Mitglied im BTFB-Fachausschuss Gymwelt.

 


Erfahrungen mit der Digitalisierung habe ich schon vor der Corona-Pandemie gemacht. Ich hatte angefangen, meine Musik in meinen Kursen über mein iPhone zu spielen und hatte mir dafür so eine kleine „Boombox“ gekauft. Ich war froh, nicht mehr eine schwere Musikanlage herumtragen zu müssen. Das war eine große Erleichterung und ist einfach wunderbar.


Leider hat dann Corona meine Gymnastik-Gruppen total ausgebremst. Ich musste mir überlegen, was ich dagegen tun kann. Dann war klar – ich muss online Sport machen! Also habe ich mir Anfang des Jahres ein iPad besorgt und biete jetzt meine Kurse online an. Damit bin ich super glücklich. 4 Kurse mache ich online in der Geschäftsstelle vom TuS Lichterfelde, wo ich unglaubliche Unterstützung bekomme. Ich nutze die App „Jitsi Meet“, die mir der Verein zur Verfügung stellt und die mir ein Werkstudent eingerichtet hat. Es ist ein Segen für mich!


Auch wenn die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, ist Papier mir immer noch wichtig. Ich schreibe einfach gern. Ein großer Vorteil der Digitalisierung ist, dass die Welt schneller geworden ist. Prima, dass sich Familien in der Pandemie über den Computer sehen können. In der gleichen Stadt oder auf der ganzen Welt.


Wenn digitale Medien gezielt und gut eingesetzt werden, ist das doch prima. Ein Wahnsinn, wie schnell sich alle weiterentwickelt hat. Das erste Handy hatte noch eine Antenne...


Sicher ist die digitale Welt nicht frei von Gefahren. Vorsichtig bin ich zum Beispiel mit YouTube, weil ich hier keine Kontrolle habe, wer vor dem Bildschirm sitzt und wer was damit macht oder verbreitet. Auch WhatsApp steht öfter in der Kritik, was den Datenschutz angeht. Diese App hilft natürlich, schnell zu kommunizieren. Dennoch versuche ich, im persönlichen Kontakt zu sein, wenn es geht.


Was die digitalen Angebote angeht, bekomme ich von meinem Verein die volle Unterstützung. Wenn ich Hilfe benötige, muss ich mich nur melden. Allerdings würde sich der Verein vom BTFB wünschen, dass er uns bei der Suche nach geeigneten Räumen für den Online-Sport oder für Video-Konferenzen unterstützt. Denn leider haben wir selber keine passenden Räume dafür.


Als Übungsleiterin würde ich eine Fortbildung für Ältere gut finden zum Thema „Fit werden in der digitalen Welt“. Mit Informationen und Anleitungen: Wie gestalte ich Online-Training? Wie präsentiere ich mich als Übungsleiter am besten vor der Kamera? Wie sichere ich mich ab bezüglich des Datenschutzes?


Die Corona-Pandemie hat ganz klar die Digitalisierung vorangebracht. Man sollte auf allen Gebieten vom Nutzen lernen. Allerdings sind die Schulen noch nicht so gut technisch ausgestattet, wie es für digitale Unterrichtsformen notwendig wäre. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Arbeiten im Home-Office weiter genutzt wird und denke, ein guter Anstoß ist hier gegeben worden. Auch ist wohl allen klargeworden, dass man für Konferenzen oder Besprechungen nicht mehr von Hamburg nach München reisen muss, sondern dass es hierfür gute Lösungen per Video gibt. Oder Geschäftsleute sollten sich vielleicht nicht mehr wöchentlich zum Meeting treffen, vielleicht reicht das auch nur noch einmal im Monat.


Was ich in Sachen Digitalisierung für mich ausschließen würde? Meine Wohnung zum Beispiel würde ich nicht smart machen. Ich schließe immer noch lieber selber ab. Außerdem will ich nicht, dass Boxen wie Alexa meine Daten speichern. Ich finde, man muss sich sein Leben nicht total aus der Hand nehmen lassen. Man kann viel von digitalen Angeboten nutzen – in der Arbeitswelt und im Privaten – aber man sollte sich nicht davon abhängig machen!

 


Foto: Juri Reetz


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