Stephanie Panzig

Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 1 (Januar/Februar 2021)

 


Zur Person

Die 39-jährige Stephanie Panzig ist Abteilungsleiterin Gesundheitssport beim TSV Berlin-Wittenau 1869 e.V.

 


Den Begriff Gesundheit sehe ich wie Arthur Schopenhauer, der sagte „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts". Oft schenken wir unserer Gesundheit erst die notwenige Aufmerksamkeit, wenn wir Beeinträchtigungen feststellen. Daher plädiere ich immer dafür, so gut wie möglich und soviel wie nötig präventiv zu handeln und die physische und psychische Gesundheit als hohes Gut und nicht für selbstverständlich anzusehen.


Jetzt in der Corona-Pandemie verabrede ich mich regelmäßig mit Freunden zu einem Online-Training, treffe mich zum Spazierengehen oder zum TRX-Training im Park oder nehme am Online-Training vom TSV teil.


Ich bin ein Freund der Bewegung und möchte diese Freude gern an andere Personen weitergeben. Wir haben normalerweise im Verein über 100 Gesundheitssportangebote, die jede Woche stattfinden. Sie teilen sich in Präventions- und Rehasportangebote auf. Wir haben Klassiker wie RückenFit, Yoga oder BodyFit im Angebot, aber auch Energy Dance, Drums Alive oder Schlingentraining ist viel nachgefragt.


Bewegung ist so wichtig: Im Bereich Präventionssport möchten wir mit unseren Gesundheitssportangeboten die Gesundheit erhalten und die vorhandenen Fähigkeiten der Teilnehmer ausbauen bzw. festigen. Mit dem Rehasport wollen wir erreichen, dass die Krankheit bewältigt wird, dass eine Stärkung der Eigenverantwortlichkeit erreicht wird und die Erleichterung der sozialen Integration ermöglichen.


Für qualitativ guten Gesundheitssport sollte jeder Teilnehmer zu Beginn ein Beratungsgespräch erhalten, um die Bedürfnisse und Wünsche von ihnen zu erfahren. So können wir im Vorfeld gewährleisten, dass die Teilnehmer das für sie passende Angebot finden und dabei nicht über- bzw. unterfordert werden. Im zweiten Schritt sind dann gut ausgebildete und qualifizierte Trainer notwendig. Sie sollten in der Lage sein, auf jeden Teilnehmer einzugehen, entsprechend differenzieren zu können und die Bewegungsstunden abwechslungsreich zu gestalten. Als dritter Punkt ist der Rahmen wichtig, in der das Training stattfindet. Es sollten z.B. gute Räumlichkeiten vorhanden sein und passende Übungsmaterialien zur Verfügung stehen.


Derzeit findet von unserem Verein ein Online-Training via Zoom statt. Von Montag bis Sonntag können wir Dank der teilnehmenden Übungsleiter 14 Stunden zum Mitmachen anbieten. Weiterhin haben wir im Frühjahr 2020 ca. 60 Heimvideos gedreht, die jederzeit über unsere Webseite abgerufen werden können.


Die Angebote und die Betreuung bzgl. des BTFB finde ich gut. Es wäre toll, wenn in der Zukunft noch mehr Trends aufgegriffen werden und die Angebote abwechslungsreich gestaltet werden und auch die Dozenten häufiger wechseln.


Wir würden uns wünschen, dass die Krankenkassen direkt Werbung für die Sportvereine und ihre Angebote machen. Auch wäre es toll, wenn z.B. Teilnehmer aus der ambulanten Rehabilitation direkt an die Sportvereine in ihrer Nachbarschaft weitergeleitet werden oder sich Vereine direkt in den Einrichtungen vorstellen können, um so eine nahtloser Genesungsprozess zu unterstützen.


Trends sind sehr wichtig, so ergeben sich neue Möglichkeiten, andere Zielgruppen zu erreichen und Neugier zu wecken. Trends sind ein tolles Handwerkszeug, um einen Stillstand im Sportangebot entgegenzuwirken. Aber jeder Trend sollte kritisch hinterfragt werden und man sollte nicht "blind auf jeden Zug aufspringen".


Wenn es nach den Pandemie-Beschränkungen wieder in Richtung „Normalbetrieb“ geht, erhoffe ich mir, dass viele Teilnehmer, die wir durch die Pandemie verloren haben, zurückgewinnen können. Dass wir statt "auf Abstand gehen" endlich wieder aufeinander zugehen können. Dass bald auch die soziale Komponente des Trainings stattfinden kann, also der Kaffeeplausch nach dem Training und z.B. Ausflüge mit der Gruppe wieder möglich sind, Feste wie gewohnt gefeiert werden können usw. Darauf hoffe ich und darauf freue ich mich.

 




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