Daniela Huhn

Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 3 (Mai/Juni 2023)

 


Zur Person

Daniela Huhn (47) ist Athletin im TeamSOD bei den Special Olympics World Games 2023 und arbeitet in der LWB-Lichtenberger Werkstätten gGmbH und bei Special Olympics Deutschland. Außerdem ist sie seit Jahren Bloggerin.

 


Wie sind deine Gefühle jetzt kurz vor den Spielen?

Ich fühl‘ mich sehr gut. Bei den Weltspielen starte ich mit Andrea im Unified Doppel. Wir sind Kolleginnen in der SOD-Geschäftsstelle und waren schon bei den Nationalen Spielen 2022 in Berlin dabei. Und unsere Andrea, die fühlt sich richtig wohl bei uns! Und mir macht es richtig Spaß, mit Andrea zu trainieren und zu spielen! Außerdem gehe ich noch im Einzel und Mixed-Doppel an den Start.


Wie bereitest du dich auf die Weltspiele vor, was steht jetzt noch an?

Wir fahren für drei Tage zum Vorbereitungslehrgang Badminton nach Braunschweig. Das ist schon der zweite Lehrgang, wir waren schon in Jena gewesen, damals von Freitag bis Sonntag. Wir haben uns erstmal kennengelernt und erfahren, was wir noch brauchen und was bekommen.


Das ist der letzte Lehrgang vor den Spielen, danach trainieren wir wieder bei uns weiter, um gut vorbereitet zu sein, wenn es losgeht.


Worauf freust du dich am meisten?

Dass ich zum zweiten Mal für Weltspiele nominiert bin und dass ich zu Hause, in meiner Heimatstadt, unser Land vertreten kann. Dass ich das zeigen kann, wofür ich jahrelang trainiert habe.


Ich habe schon gedacht – wenn ich nicht nominiert werde, dann mache ich als Helferin mit. Aber als ich es dann im Februar erfahren habe, da habe ich mich sehr gefreut! Es ist auch das erste Mal, dass wir so ein großes Team im Badminton haben – 16 Leute, davon viermal Unified!


Was können die Weltspiele aus deiner Sicht bewirken?

Dass uns die Berlinerinnen und Berliner besuchen und alle – von der Kita bis Ältere – unseren Athletinnen und Athleten zusehen und sehen – dass wir genauso wie alle anderen Sport machen können, dass wir es genauso gut machen wie die Paralympics und die Olympischen Spiele. Dass wir allen zeigen, was wir können.. Dass auch die Politik vorbeikommt und sieht, was Special Olympics ist und was die Athleten können. Das ist wichtig!


Dass viele Leute vorbeikommen und uns anfeuern, das ist wichtig für uns, dass sie uns kennenlernen, damit das später so bleibt.


Was ist Special Olympics für dich?

Special Olympics heißt für mich Sport für alle. Es ist wie eine große Familie. Wo alle mitmachen, die sehr gut trainiert haben: Ich zeige, was ich kann.


Mir hat Special Olympics viel gebracht. Ich schreibe seit vielen Jahren einen Blog… Special Olympics hat mir gezeigt, was ich kann und was ich nicht kann.


Du bist sehr lange dabei – was waren deine Highlights?

Das Schönste war, als ich zum ersten Mal Weltspiele mitgemacht habe, 2011 in Athen. Mit „Frau am Ball“, meiner Fußballmannschaft. Es war sehr heiß und alles neu für mich. Wir haben andere Nationen und Sportler kennengelernt, das war sehr schön.


Und wo wir das erste Mal mit unserer Mannschaft einen zweiten Platz gemacht haben bei Nationalen Spielen, das war 2010 in Bremen. Da denke ich oft dran, das erste Erlebnis mit dem neuen ganzen Team. Ich habe ja immer Fußball gespielt, das mache ich jetzt auch noch. Aber seit 2018 starte ich bei Wettbewerben im Badminton.


Was bedeutet dir dein wöchentlicher Blog?

Ich hab‘ schon 2010 mit dem Blog angefangen und mit meiner Kollegin Sandra einen Lehrgang in Bremen mitgemacht. Und jetzt sind es schon 14 Jahre, dass ich das mache! Es bringt mir schon viel – ich bekomme sogar Fanpost von Leuten über Facebook!


Früher hat es ganz lange gedauert, bis wir zu zweit einen Eintrag fertig hatten. Heute mache ich mir alleine Gedanken im Kopf und überlege, wie ich das übersetze und aufschreiben will.


Deine persönliche Definition von Inklusion?

Inklusion bedeutet für mich eine Mannschaft von Menschen mit und ohne Behinderung, dass sie alle zusammen trainieren und sich alle gut verstehen. Das ist wichtig!


Was könnten Sportvereine machen, damit es mehr Teilhabe gibt?

Sie sollen alle auch nach den Weltspielen zu uns kommen, ein Probetraining machen, egal was… Hauptsache, sie machen was zusammen mit uns.


Ich kann nur sagen, wie gut das ist: Zum Beispiel unsere Frauen-Fußballmannschaft, wir sind jetzt seit ein, zwei Jahren eine gemischte Mannschaft, haben auch Spielerinnen ohne Behinderung dabei. Und alle sind bei Special Olympics angemeldet.

 


Foto: Jo Henker


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