Meral Molkenthin
Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 5 (Oktober/November 2022)
Zur Person
Die Sozialpädagogin Meral Molkenthin ist beim Landessportbund Berlin Beauftragte für Kinderschutz und Prävention sexualisierter Gewalt im Sport.
Meine Aufgaben sind die Beratung von Verbänden und Vereinen zur Prävention und in der Intervention, die Netzwerkarbeit, die Organisation des Runden Tischs „Prävention sexualisierter Gewalt", das Prüfen der Anträge für das LSB-Kinderschutzsiegel, die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Kinderschutz sowie die Zusammenarbeit mit nationalen Partner*innen im Bereich „Safe Sport“.
Unsere wichtigen Projekte und Initiativen zum Thema Kinderschutz sind das LSB-Kinderschutzsiegel, das DOSB-Stufenmodell, das Unabhängige Zentrum für Safe Sport sowie die Kooperationen und Unterstützung der Vereine und Verbände bei der Umsetzung von Schutzkonzepten.
Mit dem BTFB arbeite ich im Bereich Kinderschutz zusammen. Ich schätze die Zusammenarbeit, sie ist konstruktiv und professionell. Der BTFB gehörte zu den ersten vier Berliner Sportverbänden, denen der LSB im letzten Jahr das Kinderschutzsiegel verliehen hat.
Das LSB-Kinderschutzsiegel ist für Vereine und Verbände konzipiert worden, die ihre Haltung und ihren Schwerpunkt im Kinderschutz öffentlich zeigen. Das Feedback ist durchweg positiv, wenngleich die Umsetzung der Kriterien für manche Vereine und Verbände eine Herausforderung ist. Wir begleiten und unterstützen sie dabei.
Unsere Ansprechpartnerinnen für den Kinderschutz beim Landessportbund Berlin sind Kirsten Ulrich, LSB-Vizepräsidentin für Inklusion, Vielfalt und Gleichstellung (kirsten.ulrich@lsb-berlin.de) und ich (Tel. 030-30002-176, m.molkenthin@lsb-berlin.de).
Aus unserer Sicht sind die wichtigsten Voraussetzungen, um sexualisierte Gewalt zu verhindern, Schutzkonzepte in jedem Verein und jedem Verband verbindlich einzuführen und umzusetzen. Außerdem sind sensibilisierte und geschulte Vereinsverantwortliche, Trainer*innen wichtig und Kinder und Jugendliche, die ihre Rechte kennen, sowie berufene Kinderschutzbeauftragte als Anlaufstellen. So haben wir wichtige Voraussetzungen, um sexualisierte Gewalt zu verhindern und/oder aufzudecken.
Dringendste Aufgaben, um sexualisierte Gewalt zu verhindern, sind derzeit die Aufarbeitung von Fällen in der Vergangenheit und der Ausbau der finanziellen und personellen Ressourcen in den Fachberatungsstellen, sodass sie die Vereine und Verbände in der Prävention, Intervention und Aufarbeitung unterstützen und begleiten können.
Gesamtgesellschaftlich erreicht das Thema Kinderschutz derzeit viel Aufmerksamkeit, dank mutiger Betroffener, aber auch dank der Politik und dem organisierten Sport, die verstanden haben, wie wichtig es ist.
Die Kinderschutz-Sport-Konferenz vom BTFB im Januar kann den Wirkungskreis erweitern, das Thema auffrischen sowie Partner*innen vernetzen. Deshalb wirbt der LSB für die Konferenz auf seiner Internetseite und ich werde selbstverständlich teilnehmen.
Foto: LSB Berlin