Günther Krämer
Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 3 (Mai/Juni 2021)
Zur Person
Günther Krämer (32) ist Juggerspieler bei der TiB 1848. Beruflich ist er als Materialwissenschaftler (Dr. rer. nat.) tätig.
Seit 2017 spiele ich Jugger bei der Turngemeinde in Berlin. Es ist ein Feldspiel mit einer Mischung aus Football und Zweikampf. Ziel ist es, mit zwei Mannschaften und je fünf Feldspielern den Spielball („Jugg“) in der Mitte des Spielfelds zu erobern und ihn im Mal des Gegners zu platzieren.
Vorher habe ich verschiedene Sportarten wie Klettern, Aikido, Triathlon oder Tanzen ausprobiert, mich dann aber für einen Teamsport entschieden. An Jugger gefällt mir die Kombination von Körperkoordination aus dem Fechten mit Sprints und Richtungswechsel. Auch sind ein gutes taktisches Verständnis und eine Feldübersicht nötig. Ganz entscheidend für die Wahl dieser Sportart für mich war, dass es ein Teamsport ist.
Normalerweise trainiere ich 3-mal in der Woche, wobei im Sommer das Wochenendtraining häufig durch Turniere ersetzt wird.
Für mich ist sehr wichtig, dass ich in dieser Sportart auch an Wettkämpfen teilnehmen kann. Wettkämpfe motivieren mich im Training. Gleichzeitig ist Jugger als Trendsport eine relativ kleine Sportart und viel soziale Interaktion findet bei Wettkämpfen statt.
Was meine Motivation oder persönliches Ziel bei Jugger ist? Mir macht der Sport an sich Spaß.
Bei Wettkämpfen haben wir mit unserem Team mehrfach verschiedene Turniere in Deutschland gewonnen. Das Jahr 2019 war das bisher erfolgreichste Jahr mit insgesamt 12 Titeln. Als Höhepunkt und Saisonabschluss gewannen wir mit unserer Mannschaft „Rigor Mortis“ 2019 auch die Deutschen Meisterschaften.
Die Chance, gegen andere sehr gute Sportlerinnen und Sportler antreten zu können, macht Wettkämpfe attraktiv. Und hier gemeinsam zu zeigen, wofür man im Training alles gegeben hat.
Dass wir in der Corona-Pandemie keine Wettkämpfe absolvieren konnten, war schon bitter. Damit fehlte ein sehr wichtiger Aspekt des Sports. Wir freuen uns nach der Pandemie am meisten auf die Wiederaufnahme des Wettkampfsbetriebs inklusive der sozialen Events auf Turnieren.
Auch noch in höherem Alter an Wettkämpfen teilzunehmen, kann ich mir sehr gut vorstellen. Allerdings ist bei Jugger wie bei den meisten Sprintsportarten ein entsprechendes Ausgleichstraining notwendig.
Foto: privat