James und Nico – Sieger bei „Klein gegen Groß“

James Zinzen (12), Turner, SC Berlin, Talentkader, Nachwuchskader 2 (Foto: Thomas Arendt)
Nico Landmesser (11), Turner, SC Berlin, Landeskader (Foto: Anne Cämmerer)

Seit 2011 ist im ARD-Fernsehen die Familien-Show „Klein gegen Groß“ zu sehen. Kinder mit besonderen Talenten fordern Erwachsene bzw. prominente Gegner zu spannenden Duellen heraus. Das reicht von Gedächtnisleistungen im Bereich Musik, Länderkunde oder Film über knifflige Geschicklichkeitsaufgaben bis zu vielfältigen sportlichen Herausforderungen. Moderiert wird die Sendung von Kai Pflaume. Wir haben zwei Berliner Nachwuchsturner zu ihrer Teilnahme an der beliebten TV-Sendung befragt.

Wie bist du zu dieser TV-Sendung gekommen?


James (J):
Also, ich war schon zweimal bei „Klein gegen Groß“. Beim ersten Mal hatte der Trainer Herr Bendrat eine Idee für eine Challenge und damit haben wir uns bei der Show beworben. Von uns Turnern ist oft mal einer dabei.

Beim zweiten Mal war es anders. Da hatte eine Produzentin eine Idee für eine Challenge und es gab einen Turner, der das machen sollte. Der musste leider kurzfristig abspringen und die Show bei hat bei dann uns im Turnzentrum angefragt.


Nico (N):
Mein Trainer hat unsere Trainingsgruppe an meinem Geburtstag eine Übung ausprobieren lassen. Als Geburtstagsgeschenk und, weil ich die Übung am besten durchgeführt habe, hat er mich für das Duell gemeldet.


Was war deine sportliche Aufgabe und wie hast Du sie gemeistert?


J: Beim ersten Mal habe ich Wasser-Dip-Liegestütze gegen die Berliner Box-Weltmeisterin Nina Meinke gemacht. Dabei macht man Liegestütze, aber beim Hochgehen muss man die Hände vom Boden nehmen und die Finger in ein Glas Wasser dippen. Wer in einer Minute mehr schafft, hat gewonnen.

Beim zweiten Mal habe ich 360°-Reckdrehungen gegen Joe Fraser, den britischen Europameister und Weltmeister im Turnen, gemacht. Dabei musste ich am Reck schwingen, nach dem Loslassen eine 360°-Drehung in der Luft machen und dann wieder die Stange greifen.

Beim ersten Mal habe ich gewonnen, beim zweiten Mal leider knapp verloren, aber beide Male hat es einen Riesen-Spaß gemacht.


N: Ich sollte eine Minute lang Liegestütze auf einem Medizinball und zwischen jedem Liegestütz eine 360°-Drehung um die eigene Körperachse machen. Dabei war es wichtig, sich nicht mit den Knien aufzustützen und die Arme beim Hochdrücken komplett zu strecken. Ich habe mit 24:17 gegen Schauspieler Clemens Schick gewonnen.


Wie hast du dich auf die Sendung vorbereitet?


J: Ich musste viel üben. Während dieser Zeit musste ich aber natürlich auch mein normales Training machen und habe deshalb meist abends nach dem Training und am Wochenende an den Challenges gearbeitet.

Beim zweiten Mal haben wir erst zwei Wochen vor der Aufnahme erfahren, dass einer von uns dabei sein würde. Wir mussten herausfinden, wer es sein kann – und dann hatte ich nur etwas über eine Woche Zeit, wirklich zu üben. Mein Trainer Herr Sultan, aber auch meine ganze Gruppe, haben alles unterstützt und mir sehr geholfen!


N: Ich hatte von dem Tag, an dem ich die Übung gezeigt bekommen habe, bis zur Aufzeichnung zwei Wochen Zeit, in denen ich sehr oft mit meinem Trainer geübt habe. Er hat darauf geachtet, dass ich im Rhythmus bleibe. Auch zuhause habe ich immer wieder eine Minute lang Liegestütze gemacht.


Was war die größte Herausforderung?


J: Von den zwei Challenges war die zweite am Reck wesentlich schwerer. Bei beiden Aufgaben brauchte ich Schnelligkeit und Kraft und Koordination, aber die Stange nach der Drehung zu fangen, war wirklich nicht leicht.


N: Man darf nicht zu schnell beginnen, da man sonst die eine Minute nicht durchhält. Außerdem war ich sehr aufgeregt, da es mein erster Fernsehauftritt war.


Wie bist du mit „deinem“ Promi ausgekommen?


J: Die waren beide supernett und wirklich toll. Nina Meinke hat mich nach der Wette sogar noch zu ihr in die Halle zum Boxen eingeladen und mir Mini-Boxhandschuhe geschenkt. Auch Joe Fraser war sehr, sehr freundlich. Wir haben uns vor der Show auch lange unterhalten. Im Turnen ist Joe ein Idol für mich und meine Trainingskameraden. Joe konnte nur Englisch sprechen, aber das war kein Problem, weil ich auch zweisprachig bin. Er hat mir den Tipp gegeben, auch in schwierigen Situationen immer weiterzumachen.


N: Wir haben ein bisschen geredet und uns gut verstanden. Clemens Schick hat mir viel Glück und Erfolg gewünscht. Wir wussten vorher nicht, wie viele Liegestütz der andere schafft.


Welche Rückmeldungen hast du von Freunden, Familie oder Trainern zu deinem TV-Auftritt bekommen?


J: Die waren nur positiv. Alle haben gejubelt, fanden es cool und waren sehr stolz. Ich habe auch viele Verwandte in den USA, die ich nur sehr selten sehe und glaube, es war auch schön für sie, das im Fernsehen oder im Internet anzuschauen.


N: Es haben sich alle mit mir gefreut, dass ich gewonnen habe. Die meisten haben gesagt, dass es eine super Leistung war. Viele meinten, man hat mir die Aufregung gar nicht angemerkt. Einige haben gesagt, dass die Übung so leicht aussieht, aber wenn sie es dann selbst versucht haben, haben sie es nicht durchgehalten.

Meine Eltern und Großeltern sind sehr stolz auf mich. Meine Schwester guckt sich die Aufzeichnung auch heute noch immer wieder an. Meine Horterzieherin hat Fotos vom Auftritt an die Wand gehangen. Im Jahrbuch unserer Schule ist eine Collage der Showteilnehmer aus unserer Trainingshalle.


Welche Erfahrungen nimmst du aus dieser Sendung mit und würdest du nochmal daran teilnehmen?


J: Es hat wirklich Spaß gemacht und war eine gute Motivation für mein Training und meine Wettkämpfe. Es war toll, einmal zu sehen, wie umständlich es ist, eine Fernsehsendung zusammenzustellen. Der Moderator Kai Pflaume ist auch ein Supertyp. Er war freundlich und es hat Spaß gemacht, mit ihm zu sprechen. Klar würde ich gern noch mal an der Sendung teilnehmen, ich glaube aber nicht, dass das passieren wird. Weil ich ja schon zweimal dabei war und weil man 14 Jahre alt oder jünger sein muss und ich werde diesen Monat schon 13.


N: Ich habe gelernt, dass man keine Angst vor Herausforderungen haben muss (beim ersten Versuch habe ich nur 30 Sekunden geschafft), sondern sich ihnen stellen muss. Ich bin stolz, dass ich in so kurzer Zeit die Anforderung geschafft habe und würde sehr gern nochmal an der Show teilnehmen. Kai Pflaume und sein Team waren alle total nett und ich hatte im Studio viel Spaß.


Wettest Du auch sonst gern und worum geht es da zum Beispiel?


J: Nein, eigentlich wette ich sonst nicht. Höchstens mit mir selbst, ob ich den Dreifachsalto stehe oder ob ich die nächste Übung am Pferd schaffe.


N: Ich mag wetten, weil es Spaß macht. Wir wetten öfter bei Turnübungen im Training, zum Beispiel wer die meisten Flanken macht, wer den Salto steht oder wer mit besserer Qualität turnt.


Interview: Gritt Ockert

vlnr.: James Zinzen mit Nina Meinke, seinem Trainer Fayad Sultan (Mitte) und Turnwelt- und -europameister Joe Fraser (rechts). (Fotos: Karen Zinzen)



Verbandsmagazin


BTFB-Podcast "Der Sinn der Übung"


Showturngruppe "Die Elefanten"

Kinderturnen in Berlin


Newsletter-Anmeldung