Marlies Marktscheffel

Ausführliche Fassung des Textes aus dem Magazin BewegtBerlin, Nr. 1 (Januar/Februar 2023)

Zur Person

Marlies Marktscheffel (60) ist Sportdozentin, BTFB-Präsidiumsmitglied Ausbildung, Mitglied der Berliner Turnerschaft.

Ein gutes Rehasport-Angebot heißt aus meiner Sicht: Bewegung individualisieren und differenziert anbieten. Rehasport bewirkt die Verbesserung der alltäglichen Bewegung, Schmerzreduktion und fördert soziales Miteinander. Sehr wichtig ist die Fortbildung der Übungsleitenden– neue Erkenntnisse bringen neue Bewegungsideen.

Solche Ideen gewann ich aus der Erfahrung mit der Stuhlgymnastik, die ich für Hochbetagte (80 -100 Jahre) mit unterschiedlichen Krankheitsbildern bei uns im Bezirk durchgeführt habe. Daraus entstand ein Projekt mit der „Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg“ und der AOK Nordost: „Lange mobil und sicher zu Hause – Besuche in der Häuslichkeit mit Gespräch und Bewegung“ und in Berlin mit der AOK Nordost: „Auch in Zukunft sicher und beweglich zu Hause“. Es ging jeweils um Schulungen für Menschen, die andere in Bewegung bringen z.B. in Pflegeeinrichtungen oder auch zu Hause. Viele der Ideen sind in meinem 2018 erschienen Buch „Beweglich und mobil bis ins hohe Alter“ veröffentlicht.

Derzeit biete ich in der Senioreneinrichtung im Bezirk 2-mal wöchentlich Stuhlgymnastik an: Sturzprophylaxe, Kräftigung, Mobilisierung, Verknüpfung Bewegung und Merkfähigkeit. Das Ziel heißt: So lange wie möglich selbständig leben. Es nehmen Ältere und Hochbetagte nach Ablauf einer Rehasport-Verordnung teil und sie kommen gern, weil sie wissen, dass es ihnen gut tut. Ich wünsche mir mehr zielgerichtete Angebote, z. B. für den Schwerpunkt Beine oder Rücken…Zurzeit kommen die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Krankheitsbildern in einer Gruppe zusammen.

Foto: Juri Reetz